Wenn eine Lehrkraft von einem Schüler gebissen wird, kann dies eine schockierende und schmerzhafte Erfahrung sein. Leider ist es heutzutage in Schulen keine Seltenheit.

Die Lehrerschaft arbeitet hart daran, ein sicheres und positives Lernumfeld zu schaffen, aber manchmal können Schüler aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten aggressiv werden und den Unterricht stören. Im Extremfall muss eine Lehrkraft eine Auszeit nehmen, um sich von den Verletzungen zu erholen. Genau das ist „J“ passiert.

In den letzten zehn Jahren meiner Lehrtätigkeit habe ich mit Schülern gearbeitet, die komplexe Verhaltensauffälligkeiten und soziale/emotionale Bedürfnisse im Bereich der psychischen Gesundheit haben.  
   

Ich achte immer darauf, dass alle angemessenen Verhaltensrisikobewertungen durchgeführt und eingehalten werden und dass die Risiken, die diese Verhaltensweisen für das Personal darstellen können, minimiert werden. Wir alle wissen jedoch, dass wir nicht alles planen können. Unfälle können und werden passieren.

„J“ unterrichtet in einer Klasse mit neun Schülern mit komplexen Bedürfnissen, in der sie häufig manuelle Tätigkeiten ausführen muss. Dadurch ist sie besonders gefährdet.

Ich habe es geschafft, die meiste Zeit meines Berufslebens nicht gebissen zu werden, aber es ist ein allgegenwärtiges Risiko in unserem Beruf und eines, das wir allzu oft bei anderen erleben, wenn nicht bei uns selbst. Ich arbeitete in einer wunderbaren Klasse mit neun Schülern mit komplexen Bedürfnissen, von denen fünf ständig an den Rollstuhl gefesselt waren.    
 

Wie jeder Sonderpädagoge oder pädagogische Assistent weiß, ist die manuelle Handhabung ein körperlich anstrengender und äußerst notwendiger Teil der Arbeit, der uns oft am meisten gefährdet.

Als ich einem meiner Schüler beim Transfer half, wurde ich durch einen Pullover, ein Hemd und ein Unterhemd in den Oberarm gebissen und meine Haut riss auf.

Das führte nicht nur zu einem körperlichen Trauma für mich, sondern auch zu einem emotionalen Trauma für den Schüler, der Angst vor der Reaktion der anderen Schüler und des Personals hatte und einfach versuchte, sich mitzuteilen.

Von einem Schüler gebissen zu werden, kann schwerwiegende körperliche und seelische Folgen haben. Der Biss selbst kann Schmerzen, Schwellungen und sogar Infektionen verursachen. Darüber hinaus kann das emotionale Trauma, von einem Schüler angegriffen worden zu sein, schwer zu überwinden sein. Die Lehrkräfte können Angst haben oder sich scheuen, in den Unterricht zurückzukehren, und benötigen möglicherweise Unterstützung von Kolleg:Innen oder Psycholog:Innen.

Ich musste ins Krankenhaus, wo ich verschiedene Tests durchlief und Injektionen bekam und die Wunde versorgt wurde. Ich war eine Woche lang arbeitsunfähig. Das hatte nicht nur negative Auswirkungen auf mich, sondern auch auf das gesamte pädagogische Umfeld und die Schulleitung, sowohl in finanzieller als auch in physischer Hinsicht.

Es ist wichtig, dass Schulen Vorkehrungen treffen, um schwere Verletzungen zu vermeiden und die Sicherheit von Mitarbeitenden und Schulkindern zu gewährleisten. 

Zu diesen Maßnahmen können die Einführung von Strategien für das Verhaltensmanagement, die Schulung von Lehrpersonal in der Deeskalation von Situationen, die Einführung klarer Richtlinien für die Meldung von Vorfällen und die Berücksichtigung von bissfester Schutzkleidung gehören. 

Gemeinsam können Schulen so ein sicheres und unterstützendes Lernumfeld schaffen, in dem alle geschützt sind.